Infektionskrankheiten spielen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit eine zyklische Rolle. In regelmäßigen Abständen wird über Grippewellen in Österreich oder den Ausbruch von mehr oder weniger tödlichen Infektionskrankheiten rund um den Globus berichtet. Bisher hat aber keine Infektionskrankheit das Leben der Schülerinnen und Schüler so stark beeinflusst, wie Covid-19 („Corona“). Dennoch scheint sich die Präsenz des Themas aber nur wenig auf das über Schutz-bezogene Maßnahmen hinausgehende Wissen auszuwirken. Bei aller medialer Aufmerksamkeit bestehen bei den Schülerinnen und Schülern dennoch viele fehlerhafte Vorstellungen über Krankheitserreger und Infektionskrankheiten.
- In diesem Beitrag wird das Thema zuerst in den Fächerkanon eingeordnet. Infektionskrankheiten sind ein wesentliches Thema der Biologie, das in unterschiedlichen Klassenstufen wiederkehrend aufgegriffen wird, aber auch andere Fächer, wie Geografie und Wirtschaftskunde, Geschichte oder Philosophie, können hier wichtige Beiträge liefern.
- Anschließend werden Viren und Bakterien als besonders wichtige Krankheitserreger tiefergehend behandelt. Zu beiden gibt es Ergebnisse aus empirischen Studien, die typische Lernendenvorstellungen aufzeigen. Aufbauend auf diesen empirischen Daten werden Implikationen für den Unterricht abgeleitet und schließlich werden entlang der drei Kompetenzbereiche Fachwissen, Erkenntnisgewinnung und Bewertung Ideen für den Unterricht aufgezeigt.
► Publikation:
Uwe K. Simon, Iris Schiffl (2022). Lernendenvorstellungen zu Infektionskrankheiten. In: Natalie Baumgartner-Hirscher, Iris Schiffl, Maria Tulis, Simone Suppert, Hubert Weiglhofer (Hrsg.): Mensch und Gesundheit - Schüler_innenvorstellungen in der Sekundarstufe als Grundlage für Unterricht. Münster: Waxmann, S. 161-178.